CyberKnife: medizinische Hochtechnologie mal drei
„Das CyberKnife System ist eine neue, revolutionäre Erfindung im Bereich der Medizin – es kombiniert innovative Entwicklungen der medizinischen Hochtechnologie aus digitaler Bildführung und Robotertechnik“, sagt Prof. Dr. Alexander Muacevic, Mitgründer und ärztlicher Leiter des Europäischen Radiochirurgie Centrum (ERC) in München.
Konkret kombiniert das CyberKnife folgende drei innovativen Entwicklungen der medizinischen Hochtechnologie:
- Präzisionsrobotik
- Bildortungssystem
- Atmungskompensation
Therapeutischer Nutzen durch präzise Strahlenführung
Früher waren Bestrahlungen mit hohen Kollateralschäden am umliegenden Gewebe verbunden und erforderten eine langwierige Behandlungsdauer von vier bis sieben Wochen. Dennoch war der therapeutische Nutzen unbestritten. Das CyberKnife hat diesen Ansatz revolutioniert. Durch die präzise Fokussierung der Strahlen, die exakt am Bestrahlungspunkt zusammentreffen, können hoch dosierte Strahlen gezielt eingesetzt werden. Dies geschieht mit einer Genauigkeit im Sub-Millimeterbereich. Dafür nimmt die an einem beweglichen Roboterarm fixierte Bestrahlungseinheit, der stereotaktische Linearbeschleuniger, ständig andere Positionen ein. So wird durch die einzelnen harmlosen Strahlen kein umliegendes Gewebe geschädigt. Der Roboterarm basiert auf einem herkömmlichen 6-Achsen-Industrieroboter und gewährleistet eine präzise und zuverlässige Behandlung.
Damit das CyberKnife weiß, wo genau der Tumor lokalisiert ist, kommen je nach Art und Lage des Karzinoms verschiedene Bildgebungsverfahren wie hochauflösender, Standard CT-Scanner, MRT, Angiographie oder PET/CT zum Einsatz. Diese Verfahren ermöglichen die genaue Lokalisierung, Bestimmung der Größe und Form des Tumors, die anschließend im CyberKnife System gespeichert werden.
Präzisionssystem für mehr Sicherheit und verkürzte Behandlung
Die Behandlung mit dem CyberKnife bietet den Patienten zahlreiche Vorteile neben der außergewöhnlichen Präzision:
- Der Körper muss nicht wie bei dem ähnlich funktionierenden Gamma Knife unangenehm fixiert werden, weil der Linearbeschleuniger beim CyberKnife auch leichteste Bewegungen des Patienten registriert und die Strahlen praktisch in Echtzeit auf die neue Position einstellt. So kann darauf verzichtet werden, einen vergrößerten Sicherheitsbereich mit gesundem Gewebe bestrahlen zu müssen.
- Selbst durch Atmung verursachte Bewegungen analysiert das Hightech-Bestrahlungssystem von außen mit einer 3D-Kamera und errechnet automatisch den veränderten Bestrahlungspunkt. Bei konventionellen Bestrahlungsverfahren müssen manche Patienten dagegen neben einer Fixierung sogar in einen künstlichen Atemstillstand versetzt werden. Das CyberKnife dagegen atmet mit.
- Die Behandlungszeit mit dem CyberKnife ist im Vergleich zur klassischen Bestrahlung (vier bis sieben Wochen) deutlich verkürzt. Oftmals genügt bereits eine einzige Sitzung von nur 30 Minuten, um eine effektive Bestrahlung durchzuführen.
Die fortschrittliche Technologie des CyberKnife Systems eröffnet auch neue Möglichkeiten für komplexe und schwer erreichbare Tumore. Durch die Kombination von Präzisionsrobotik und hoch entwickelten Bildortungssystemen können auch Tumore behandelt werden, die in der Nähe empfindlicher Strukturen wie des Gehirns, des Rückenmarks oder wichtiger Blutgefäße liegen. Dies ermöglicht eine individuell angepasste und zielgerichtete Behandlung für jeden Patienten.
Fazit: CyberKnife – Revolutionäre Technologie in der Tumorbehandlung
Insgesamt bietet die CyberKnife Bestrahlung eine wegweisende Lösung in der medizinischen Hochtechnologie. Es revolutioniert die Radiochirurgie und ermöglicht präzise, schonende und verkürzte Behandlungen für eine Vielzahl von Tumorerkrankungen. Mit seiner Fähigkeit, Bewegungen zu verfolgen, die Strahlenführung anzupassen und umliegendes Gewebe zu schützen, stellt das CyberKnife einen bedeutenden Fortschritt in der Krebs- und Magen-Darm-Behandlung dar.