Magen-Darm-Behandlungen: Innovative oder bewährte Therapie?
Magen-Darm-Beschwerden sind eine der häufigsten Ursachen für Arztbesuche weltweit. Sie können von leichten Symptomen wie Blähungen und Völlegefühl hin zu schwerwiegenden Erkrankungen wie Darmkrebs reichen. In der Medizin gibt es mittlerweile viele innovative und bewährte Therapieansätze, um Magen-Darm-Beschwerden zu behandeln. Von Operationsrobotern über spezialisierte Kliniken hin zu medikamentösen Therapien gibt es eine Vielzahl von Möglichkeiten, um den Patienten zu helfen. In diesem Ratgeber werden wir uns mit den neuesten Entwicklungen und bewährten Therapieansätzen im Bereich der Magen-Darm-Behandlung auseinandersetzen.
Präzisionsmedizin in der Magen-Darm-Therapie
Der etwa zwei Millionen Euro teure Operationsroboter Da Vinci war vielleicht die öffentlich spektakulärste Innovation in der Therapie von Erkrankungen des Verdauungstrakts in den vergangenen Jahren. Die einzige Innovation war sie nicht. Andere bahnbrechende Präzisionsgeräte sind unter anderem:
- CyberKnife – ein Roboter, der kleinstvolumige Punkte im Körper bestrahlen kann
- NanoKnife – ein Nervenstrukturen schonendes Ablations-Verfahren, bei dem mittels irreversibler Elektroporation (IRE) mit Stromstößen kranke Gewebestrukturen zerstört werden
Da Vinci Roboter: Minimalinvasive Eingriffe mit höchster Präzision
Der Da Vinci Roboter ist ein Meisterwerk der modernen Chirurgie. Mit ihm sind minimalinvasive Eingriffe im Verdauungstrakt möglich, die höchste Präzision und geringe Komplikationsraten bieten. Der Patient spürt nur minimale Schmerzen und ist nach dem Eingriff schnell wieder auf den Beinen. Doch wie funktioniert dieser innovative Roboter genau?
CyberKnife: Präzise Bestrahlung bei Magen-Darm-Erkrankungen
Das CyberKnife System ist eine revolutionäre Erfindung im Bereich der Medizin. Es kombiniert innovative Entwicklungen der medizinischen Hochtechnologie aus digitaler Bildführung und Robotertechnik. Durch die Präzisionsrobotik kann das CyberKnife-System kleinstvolumige Punkte im Körper bestrahlen und dabei gesundes Gewebe schonen. Das Bildortungssystem und die Atmungskompensation sorgen dafür, dass die Strahlentherapie präzise und sicher durchgeführt werden kann.
NanoKnife: Schonende Ablation bei Magen-Darm-Erkrankungen
Das NanoKnife ist ein Nervenstrukturen schonendes Ablations-Verfahren, bei dem mittels irreversibler Elektroporation (IRE) mit Stromstößen kranke Gewebestrukturen zerstört werden. Die Innovation hat schon vielen Männern geholfen, Impotenz und Inkontinenz zu vermeiden, die bei anderen Behandlungsmethoden oft auftreten. Das Verfahren wird auch bei der Behandlung von Tumoren im Verdauungstrakt eingesetzt und bietet eine schonende Alternative zur operativen Entfernung.
Fortschritte in der medikamentösen Magen-Darm-Therapie
Neben innovativen Technologien gibt es auch immer wieder Fortschritte in der medikamentösen Therapie von Magen-Darm-Erkrankungen – und hier primär bei der Behandlung von Karzinomen des Bauchraums. Die Stichworte sind mRNA-Impfung und CAR-T-Zell-Therapie.
Die technisch und fachlich anspruchsvollen Innovationen im Medizinbetrieb gehen einher mit dem Trend zur Spezialisierung. Das geht so weit, dass innerhalb der Hamburger Asklepios Klinik Barmbek die Klinik für Viszeral-, also Bauch-Chirurgie aufgeteilt wurde in eine Klinik für Leber-, Gallenblasen- und Pankreaschirurgie und eine weitere Klinik für Gastrointestinale und Kolorektale Chirurgie.
Spezialisierung von Kliniken für effektivere Magen-Darm-Behandlungen
Das Klinikkonstrukt der Viszeral-Chirurgie in der Asklepios Klinik Hamburg-Barmbek ist einzigartig in Deutschland. „Wir haben entschieden, die Bauch- oder Viszeral-Chirurgie in zwei Kliniken aufzuteilen, um so zum Wohl der Patienten bei hohen Eingriffszahlen eine noch größere Spezialisierung und Routine unserer Chirurgen zu erreichen“, sagt Klinikdirektor und Chefarzt Prof. Dr. Karl-Jürgen Oldhafer, der vorher für den gesamten Bereich zuständig war und sich seit Anfang 2018 mit seinem Team um drei Oberärzte ganz auf die Leber-, Gallenwegs- und Pankreaschirurgie konzentrieren kann.
Sein früherer Oberarzt Dr. Michael Lipp übernahm als Chefarzt die neue Klinik für Gastrointestinale und Kolorektale Chirurgie. Sein Hoheitsgebiet ist der Darm. Ihr gemeinsamer Gegner, über den sie sich in täglichen Konferenzen austauschen: der Darmkrebs und seine Metastasen.
Expertise als Erfolgsfaktor in der Magen-Darm-Therapie
„Gerade in der Darmkrebs-Therapie wurden in den vergangenen Jahren enorme Fortschritte gemacht“, sagt Dr. Michael Lipp. Das sind zum Teil hoch komplizierte OP-Verfahren, die ein großes Maß an Expertise von den Operateuren erfordern.
Beispiel: Bei einem metastasierten Darmkrebs können sich Tumorableger auch im Bauchfell einnisten. In dem Fall muss zunächst das gesamte Bauchfell entfernt werden. In einem zweiten Schritt wird der Bauchraum mit einer hyperthermen intraperitonealen Chemotherapie (HI-PEC) gespült. Hinter dem etwas sperrigen, medizinischen Fachbegriff verbirgt sich ein auf 41 Grad Celsius erwärmtes Chemotherapeutikum. Dabei wird der Körper eine Stunde lang gedreht, gewendet und geschwenkt. Nur so gelangt das Krebsgift in alle Ecken des Bauchraums.
Nicht nur für Fachleute dürfte klar sein, dass Patienten, bei denen ein solcher, bis zu elf Stunden dauernder Eingriff in extrem erfahrene Hände gehört – und besser nicht von einem Chirurgen, der den Rest des Jahres entzündete Blinddärme und einfache Magengeschwüre verarztet.
Fazit: Effektive Magen-Darm-Behandlungen durch innovative Technologien und Expertise
Die präzisen Eingriffe mit Robotertechnologie, die schonende Ablation durch das NanoKnife und die Bestrahlung durch das CyberKnife ermöglichen es den Ärzten, auch komplexe Fälle erfolgreich zu behandeln. Gleichzeitig bieten die Fortschritte in der medikamentösen Therapie neue vielversprechende Ansätze bei der Behandlung von Karzinomen des Bauchraums. Doch am Ende kommt es hauptsächlich auf die Expertise der Chirurgen an, um eine erfolgreiche Magen-Darm-Therapie zu gewährleisten. Die Spezialisierung der Kliniken und die kontinuierliche Weiterbildung der Ärzte sind daher von großer Bedeutung, um den Patienten die bestmögliche Behandlung zu bieten.